„Mut zum Blick über den Tellerrand” – Interview mit Thomas M. Ruthemann

Was machst Du beruflich, wo liegt dabei der Fokus?

Danke Frank für Dein Interesse an mir und meiner Arbeit. Nun, ich arbeite seit 2002 freiberuflich als Werbetexter und habe mich in den letzten Jahren (auch aufgrund mangelnder Nachfrage in traditionellen Bereichen) auf das digitale Marketing und ein wenig SEO fokussiert. Das große Thema Content-Marketing habe ich schon bei der Gründung propagiert. Damals verstand es niemand, heute hat es mich quasi eingeholt.

In welchem Bereich fühlst du dich am wohlsten und warum?

Ich spreche am liebsten direkt mit Unternehmen und versuche ihnen mit viel Beratung und einem Sinn für das Machbare den Weg ins digitale Marketing zu ebnen.

Viele Unternehmen spüren, dass sich die Welt um sie rasant schnell verändert. Wir bringst Du diese Erfahrung zu Deinen Kunden, wie vermittelst Du sie Ihnen?

Vom Gefühl her sind Fakten und Zahlen nicht alles. Das Gespräch mit einem echten Gegenüber – das alte Auge-in-Auge – ist immer noch am besten. Viele Menschen, mit den ich spreche, spüren dann auch oft die Erfahrung, die hinter meinen Argumenten steckt.

Wie würdest Du aus Deiner Sicht den Begriff „Digitalisierung“ erklären?

„Erklären“ finde ich schwierig – und auch zu komplex, um es hier in ein, zwei Sätzen abzuhandeln. Nur so viel: Viele Unternehmen sind ja durchaus schon digitalisiert, arbeiten mit Datenbanken, machen Networking auf digitalen Plattformen und haben natürlich alle ihr Mobiltelefon dabei. Komischerweise gibt es beim nächsten Schritt wie eben Marketing große Hürden, die oft nicht erklärbar sind – auch wenn ich dazu ein paar Theorien habe.

Was hast Du bisher für Erfahrungen mit der DSGVO gemacht? Wir haben ja 2018 alle viel Zeit und Geld in das Thema gesteckt, gibt es bereits Erfahrungen damit? Wirkt sich die aktuelle Gesetzgebung praktisch auf Dein Business aus?

Nach all der Panik und Hektik 2018, ist jetzt doch Ruhe eingekehrt. Und das ist gut so. Zu den Grundsätzen stehe ich absolut, nur hätte der Gesetzgeber tatsächlich eine Umsatzgrenze einziehen sollen, um nicht die vielen Selbstständigen und Freiberufler noch zusätzlich zu belasten, die ja schon oft genug um ihre Existenz kämpfen müssen und zusätzliche Baustellen wirklich nicht benötigen.

In einer Zeit, in der bisher definierte Berufsbereiche immer mehr ineinander übergehen und sich gemachte Erfahrungen im neuen Kontext verändern: wie politisch und/oder gesellschaftlich muss/darf unsere Arbeit sein?

Tatsächlich müssen wir den Blick über den Tellerrand täglich wagen. Dazu gehört sicher auch eine klare Positionierung, die durchaus politisch geprägt sein darf. Wie Du richtig sagst, sind viele Veränderungen –von der Digitalisierung bis zum Klimawandel – so prägnant, dass wir es uns gar nicht leisten können isoliert zu arbeiten und das Umfeld zu ignorieren. Dazu gehört auch, dass wir mit unserer Arbeit Menschen und Unternehmen helfen, sich diesen Veränderungen zu stellen.

Was war für Dich eine besonders gute Erfahrung? Was ist Dir im Job besonders gut gelungen? Was war für Dich eine völlig neue Erfahrung?

Ich fürchte, diese Liste würde den Rahmen hier sprengen. Mehrere Jahrzehnte im Job reichen für Stunden von Geschichten – Storytelling, ja, aber zu komplex es hier aufzuschreiben. Eines kann ich aber sagen: Ich freue mich immer noch, wenn ich merke, dass meine Arbeit den Unternehmen echte Erfolge bringt – ohne Abstriche. Und es macht Spaß mit Leuten zu arbeiten, die dabei sein wollen, mitmachen, zuhören und engagiert sind. Das bedeutet Wertschätzung auf beiden Seiten und das ist die beste Art zu arbeiten.

Welche Tools arbeiten für Dich sinnvoll, womit erleichterst Du Deinen Alltag?

Spezielle Tools habe ich wenig, eine ordentliche Textverarbeitung reicht ja meistens, unterstützend benutze ich oft internetbasierte Hilfen, die den Alltag etwas einfacher machen.

Hast Du ein Motto? Wenn ja, welches?

„… immer die richtigen Worte“ gilt für mich beim »TMR« Text und News-Service on- und offline.

Wo findet man Dich in den sozialen Netzwerken?

Ich bin in fast allen Netzwerken unterwegs: XING und LinkedIn im Business-Bereich, Instagram, Twitter und Facebook sind unvermeidbar, andere wie Pinterest etwa benutze ich eher privat. Alleine videobasierte Formate wie Snapchat oder YouTube sind nicht mein Ding. Aber vielleicht auch nur, weil ich es bis dato nicht ernsthaft probiert habe.

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»TMR« Text + News-Service
Thomas M. Ruthemann
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30419 Hannover
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4 Gedanken zu „„Mut zum Blick über den Tellerrand” – Interview mit Thomas M. Ruthemann“

  1. Hallo Tom & Frank! Schön, ein paar Hintergründe zu erfahren – nur ein Wort zu „Digitalisierung“ – mit Datenbanken, Plattformen und Smartphone ist dieser Begriff ja nur teilweise erläutert. Es geht ja um viel mehr: Um ein neues Denken, neudeutsch: ein agiles Mindset, mit dem gerade Mittelständler den Schritt in die Zukunft machen. Die Ängste und Vorbehalte vor dem „Umsturz“ sind nachvollziehbar. Aber sie vergeben Chancen, wenn sie sich nicht fragen, was am Geschäftsmodell, an Leadership, Teamorganisation, Hierarchien und Strategien nicht dem neuen Denken angepasst werden müsste. Mittelständler müssen sich fragen: Warum will ich digitalisieren? Welche Vision habe ich von der Zukunft meines Unternehmens? Wo will ich hin? Und das beginnt bei Unternehmenseigner und oberstem Management und erschöpft sich nicht mit einem ausgelagerten Digital-Lab. Neugier gehört dazu, Mut, Lust auf Innovation, Anpassungsfähigkeit an neue Standards, Experimentierfreudigkeit bei gleichzeitiger Achtsamkeit – dann müssen auch Mittelständler keine Angst haben, von links oder rechts disruptiv überholt zu werden. Man muss nicht alles mitmachen, was die digitale Transformation bietet (und fordert), aber es gar nicht anzugehen, ist gefährlich. – So das war ein etwas zu langer Exkurs! Sorry, liebe Kollegen! Ich bitte um Nachsicht .. Herzlich, Jo Gruner

  2. Hallo Sigrid!

    Vielen Dank für Deinen fundierten Kommentar.

    Bin ich im übrigen ganz bei mir, fand nur, das sprengt den Rahmen eines solchen Interviews. Besonders die scheinbare (oder wirkliche?) Furcht vor der digitalen Transformation scheint ein echtes Problem zu sein, es begegnet mir immer wieder, auch bei ansonsten durchaus „gesetzten“ Unternehmen, die eigentlich die Sache in Ruhe angehen könnten.

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