Computermacht und Vernunft

Hommage an Joseph Weizenbaum zu seinem 100. Geburtstag

Computermacht und Vernunft. Gespräche und Geschichten.

Joseph Weizenbaum war ein Pionier im Bereich der Informatik und ein herausragender Mensch, der viele wichtige Beiträge zur Computerwissenschaft geleistet hat. Er war ein brillanter Denker, der sich zeitlebens für die ethischen Implikationen der Technologie eingesetzt hat.

Eine seiner bekanntesten Errungenschaften ist die Schaffung des ELIZA-Programms, das als eines der ersten Programme zur menschenähnlichen Interaktion mit Computern gilt. Weizenbaum wollte damit zeigen, dass ein Computerprogramm in der Lage ist, eine Art „therapeutisches“ Gespräch zu führen, bei dem der Benutzer das Gefühl hat, von einem anderen Menschen verstanden und unterstützt zu werden.

Weizenbaum war auch ein entschiedener Kritiker der künstlichen Intelligenz und ihrer Entwicklung in eine Richtung, die er als gefährlich und unmenschlich empfand. Er war ethisch besorgt über die möglichen Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft und die menschliche Erfahrung. (Frank-Michael Preuss)

Computermacht und Vernunft

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Weizenbaum ist in vieler Hinsicht ein Sonderfall: ein großer Denker der Gegenwart, der sich nicht in die Schublade »Computerwissenschaftler« einsperren ließ, sondern unermüdlich gegen Klassifizierungen dieser Art angekämpft und die allgemeine Denkfaulheit angeprangert hat.

Immer wieder hat er auf den Zusammenhang von Spitzenforschung und Militär hingewiesen, der gern verschwiegen wird. Wo sich die meisten Wissenschaftler arrangierten aus Rücksicht auf ihre Karriere, hat er Stellung bezogen. Das war seiner eigenen Lebensgeschichte als jüdischer Emigrant aus Nazideutschland geschuldet. Er tat es auf seine Weise: unangepasst, fantasievoll, mutig, humorvoll und – trotz aller Kompromisslosigkeit in der Kritik – optimistisch und ermutigend.

Anhand von Gesprächen und Geschichten, die Weizenbaum mit Begeisterung zu erzählen pflegte, erinnert dieses Buch an einen großen kritischen Denker, der unermüdlich appelliert hat, die eigene Erfahrung in den Wahrnehmungsprozess einzubringen, Verantwortung zu übernehmen, sich nicht auf sogenannte Experten zu verlassen und vielmehr Widerstand gegen die Entmündigung zu leisten. Darüber hinaus wird ein Stück Wissenschaftsgeschichte beleuchtet, die den Zweig der Wissenschaft betrifft, der wie kein anderer unseren Alltag bestimmt.

Computermacht und Vernunft – Die Autorin

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Gunna Wendt studierte Soziologie und Psychologie an der Universität Hannover und lebt seit 1981 als freie Schriftstellerin in München. Neben ihren Arbeiten für Theater und Rundfunk veröffentlichte sie Kurzgeschichten, Gedichte, Essays und literarische Biografien, unter anderem über Helmut Qualtinger, Maria Callas, Franziska zu Reventlow, Lou Andreas-Salomé und Liesl Karlstadt.

Verlag: https://www.limbusverlag.at/

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