Autorität und Verantwortung

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In einer verunsicherten Gesellschaft wird der Ruf nach Autorität immer lauter: nach dem starken Staat und klar definierbaren Werten und Normen – die nicht zuletzt in der Kindererziehung wieder für klare Verhältnisse sorgen sollen. Doch haben wir uns nicht gerade von autoritären Strukturen losgesagt, von der Macht der Patriarchen, moralischen Zwängen, religiösen Dogmen? Wie in seinem bahnbrechenden Buch „Und ich“?

Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft geht der belgische Psychoanalytiker dem rasanten Wertewandel unserer westlichen Gesellschaften unter dem Diktat der neoliberalen Ökonomie auf den Grund. Er beschreibt jedoch auch neue, ermutigende Beispiele von Netzwerken und Gruppen mit flachen Hierarchien, sei es in Bürgerinitiativen, Elternvereinigungen oder Aktionärsversammlungen. In Umweltbewegungen und Stadtverwaltungen, in Erziehung und Pflege ist der Wandel zu dieser neuen Form von »horizontaler Autorität« bereits erfolgreich auf dem Weg

Paul Verhaeghe lehrt als klinischer Psychologe und Psychoanalytiker an der Universität Gent. Der international renommierte Freud- und Lacanspezialist ist Autor mehrerer Bücher; sein letztes „Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft“ (Kunstmann 2013) wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

„Früher war einmal ganz klar, wer die Autoritäten am Ort sind: der Lehrer, der Pfarrer, der Bürgermeister. Wer würde wohl heute dazu zählen? Und welche Autorität würde derjenige wohl haben? Alte Gewissheiten sind verschwunden, anerkannte Instanzen gibt es kaum noch. Was tritt an ihre Stelle? Wie festigen sich Normen und Werte in unserer modernen Gesellschaft, wenn nicht durch neue Autoritäten?“ Markus Dillmann, 3sat Kulturzeit

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